PRESSE INFO

Forschung und Entwicklung im Industriemaßstab

160 cm Entwicklungsanlage zur Textilbeschichtungan den DITF Denkendorf. Foto: DITF
    PD Dr.-Ing. Thomas Stegmaier

    Stv. Leiter Kompetenzzentrum Textilchemie, Umwelt & Energie

    T +49 (0)711 93 40-219

DITF bauen Entwicklungstechnikum für Textilbeschichtung aus

Für beschichtete Gewebe, wie sie beim Textilen Bauen verwendet werden, für Förderbänder, Filter und Funktionstextilien wie Schutz- und Freizeitbekleidung werden immer wieder neue in der industriellen Fertigung geeignete Beschichtungs- und Laminierungsverfahren entwickelt und angewendet. Dadurch wächst der Markt für Technische Textilien. Auf der ITMA in Mailand, der bedeutendsten Fachmesse für Textilmaschinen, wurden die neuesten Trends und Entwicklungen zu Textilbeschichtungsanlagen der Fachwelt präsentiert.

Das ITV Denkendorf konnte im laufenden Jahr seine Technikumsanlage zur industrienahen Textilbeschichtung ausbauen und damit seine Kompetenz als F&E-Dienstleister für die Anlagen- und Prozessentwicklung für Industriepartner stärken. Die neueste Ausbaustufe besteht in einem Glattkalander, durch den Gewebe, Gestricke, Gewirke aber auch Vliesstoffe mit Folien und Membranen laminiert werden können. Die Anlage verfügt über 160 cm Arbeitsbreite und schließt damit eine kritische Lücke bei der Entwicklung neuer Textilbeschichtungsprozesse. Prozesse, aber auch Beschichtungsmodule, die an kleinen laborskaligen Anlagen entwickelt werden, können nur über aufwändige Aufskalierungsschritte auf industrielle Arbeitsbreiten übertragen werden. Mit Hilfe der Technikumsanlage am Forschungsstandort ITV Denkendorf mit ihrer industriellen Arbeitsbreite müssen für diese Schritte nicht die Produktionsanlagen in den Fertigungsbetrieben blockiert werden.

Die 160 cm breite Entwicklungsanlage zeichnet sich insbesondere durch innovative anlagentechnische Module aus, welche die Direktbeschichtung von Maschenwaren (Gestricke, Gewirke) ermöglichen. Durch deren hohe Dehnbarkeit, insbesondere der Bi-Elastizität vieler Maschenwaren, können die bei Geweben und Vliesstoffen etablierten Pasten- und Schaumbeschichtungen nicht oder nur eingeschränkt für den Auftrag verwendet werden. Ein weiterer Vorteil ist, dass zwei verschiedene Beschichtungen in einem Warendurchlauf auf die Warenober- und Warenunterseite der Textilien aufgebracht werden können. Dies erspart bei der Herstellung von multifunktionalen Textilien Energie und Zeit. Für verbesserte Beschichtungshaftungen ist in voller Arbeitsbreite eine Vorbehandlung im Atmosphärenplasma und für die energiesparende Vernetzung der Polymere ein UV-Lichtstrahler verfügbar.

Die Entwicklungslinie steht zur Erprobung der Anlagentechnik und Unternehmen zur Unterstützung ihrer Forschungs- und Entwicklungsarbeiten zur Verfügung.

Kernentwicklungspartner war die Firma Brückner Trockentechnik GmbH & Co. KG (Leonberg). Die Projekte wurde durch die Bundesministerien BMWi und BMBF gefördert.