PRESSE INFO

DITF Partner im EU Horizon 2020 Projekt HEREWEAR

Ansprechpartner

    Dipl.-Ing. Dieter Stellmach

    Zentrum für Management Research
    Plattformen und Geschäftsmodelle

    T +49 (0)711 93 40-418
    Dr. rer. nat. Antje Ota

    Stv. Leiterin Kompetenzzentrum Biopolymerwerkstoffe

    T +49 (0)711 93 40-173
    Dr. rer. nat. Frank Hermanutz

    Leiter Kompetenzzentrum Biopolymerwerkstoffe

    T +49 (0)711 93 40-140
    Dipl.-Inform. Guido Grau

    Zentrum für Management Research

    T +49 (0)711 93 40-159

Die Deutschen Institute für Textil- und Faserforschung Denkendorf (DITF) sind Partner im kürzlich gestarteten EU Horizon 2020 Projekts HEREWEAR. Innerhalb dieses Innovationsprojekts streben die DITF als Teil eines europäischen Konsortiums die Entwicklung biobasierter kreislauffähiger Textilien an.

Heutzutage wird ein großer Teil unserer Bekleidung in Billiglohnländern produziert, manchmal weit entfernt von den Marken, die sie herstellen, unter schlechten Arbeitsbedingungen und mit wenig Rücksicht auf die Umwelt. Der überwiegende Teil der Bekleidung wird aus zwei Arten von Fasern hergestellt: Polyester und Baumwolle. Diese haben jedoch erhebliche Nachteile und Unzulänglichkeiten. Polyester ist erdölbasiert und wird hauptsächlich aus dem Mittleren Osten bezogen, während Baumwolle meist in asiatischen Ländern wie Indien und China angebaut wird, mit großen Umweltbelastungen aufgrund von Pestiziden und hohem Wasserverbrauch. Außerdem werden beim Waschen und Tragen kleine Faserbruchstücke aus den Kleidungsstücken freigesetzt, insbesondere aus Polyesterfasern. Dieses Mikroplastik reichert sich in Boden und Wasser an und trägt so zur bekannten „Plastiksuppe“ bei. Der Textilsektor gilt dabei als der zweitgrößte Verursacher von Mikroplastik.

Das HEREWEAR-Projekt zielt auf die Schaffung einer europäischen Kreislaufwirtschaft für lokal produzierte Textilien und Bekleidung aus biobasierten Ressourcen ab. Dies soll durch einen ganzheitlichen Ansatz realisiert werden, der alle notwendigen Ebenen abdeckt: Auf der technischen Seite werden neue nachhaltige Technologien für das Nass- und Schmelzspinnen von Zellulose und biobasierten Polyestern, für die Garn- und Stoffproduktion sowie für die Beschichtung und Färbung entwickelt und im halbindustriellen Maßstab erprobt. Des Weiteren wird angestrebt, die Mikrofaserfreisetzung durch Maßnahmen entlang des textilen Herstellungsprozesses deutlich zu reduzieren.

Darüber hinaus werden wir die Nachhaltigkeit und Kreislauffähigkeit unserer Kleidung durch regional Wertschöpfungsstrukturen mittels vernetzter Produktionsressourcen in „Microfactories“ (Kleinfabriken) maximieren. Elementar ist dabei die digitale Durchgängigkeit und Transparenz zur Rückverfolgbarkeit, sowie die konsequente Ausrichtung „Produktion on demand“. Darüber hinaus werden Richtlinien bereitgestellt, mit denen Modeartikel kreislauffähig designt und entwickelt werden. Hierbei liegt der Fokus auf biobasierten Materialien und Wiederverwendung/Recycling.

Die teilnehmenden Bekleidungsunternehmen werden dies beispielhaft für Streetwear und Corporate Clothing demonstrieren.

Die DITF sind für das Nassspinnen von Zellulosefilamenten aus biobasierten Abfallströmen und Meeresabfällen unter Verwendung ihrer patentierten HighPerCell®-Technologie verantwortlich, sowie zur Etablierung der textilen Kreislaufwirtschaft auf Basis der DITF Digital Textile Microfactory-Struktur für neue lokale/regionale zirkuläre Wertschöpfung.

Das HEREWEAR-Konsortium ist vor allem von von kleinen und mittelständischen Unternehmen (KMU) geprägt: -es umfasst acht KMU und ein Großunternehmen. Diese werden durch sechs Forschungseinrichtungen ergänzt. Auf diese Weise deckt HEREWEAR die gesamte erforderliche Expertise und Infrastruktur aus akademischer bzw. angewandter Forschung und Industrie aus neun verschiedenen EU-Ländern ab, ergänzt durch die Unterstützung eines US-KMU.

HEREWEAR ist ein Horizon2020 Innovationsprojekt und wird von der Europäischen Union kofinanziert. Die Projektlaufzeit beträgt 48 Monate und startete am 1. Oktober 2020. Es wird von Centexbel, dem belgischen Forschungszentrum für Textilien und Kunststoffe, koordiniert.