Mit der Flechttechnik werden einfache Kerzendochte und Schnürsenkel, aber auch komplexe Strukturen wie ultrahochfeste Seile zur Sicherung von Offshore-Plattformen, feinste chirurgische Nähfäden oder medizinische Stents hergestellt. Der Fadenwinkel beim Flechten kann voreingestellt werden. Das ermöglicht maßgeschneiderte Flechtprodukte.
Die Einsatzgebiete der Flechttechnik haben sich durch die Faserverbundtechnik noch deutlich erweitert. Sie ist eine wirtschaftliche Fertigungsmethode, die gut automatisierbar ist. Ihre hohe Flexibilität macht sie für viele unterschiedliche Bauteile interessant. Da das Geflecht konturnah auf einem formgebenden Kern abgelegt werden kann, ist das Flechtverfahren eine sehr verschnittarme und quasi drapierfreie Technologie. Darüber hinaus profitiert sie von den einstellbaren Fadenwinkeln zur Aufnahme von Torsions- und Schublasten.
An den DITF steht eine Vielzahl unterschiedlicher Flechtmaschinen zur Verfügung mit einem kompetenten Team, das über umfassendes Know-how und langjähriger Erfahrung verfügt – ideale Voraussetzungen, um Bauteile zu entwickeln, Prozesse zu optimieren, das Flechtverfahren weiterzuentwickeln und das Einsatzspektrum der Flechttechnik noch zu vergrößern.
Leistungsspektrum:
- Mehrlagen-Flechtpultrusion von Faserverbundbauteilen mit erhöhter Funktionalität, z. B. Nachverformbarkeit
- Flechtpultrusion des bionisch inspirierten „technischen Pflanzenhalms"
- Entwicklung von dünnen Filterschläuchen mit definierter Abscheideleistung und energiesparender mechanischer Abreinigung
- Entwicklung von Implantaten mittels Flechttechnik, z. B. neuartige Stentkonstruktionen
- Faserverbundwerkstoffe mit höherer Funktionalität, z. B. verbesserter passiver Schwingungsdämpfung
- Geflochtene Verzweigungsstrukturen u. a. nach biologischen Vorbildern für z. B. die Bauindustrie
- Automatisiert geflochtene Anbindungen für Querverbindungen, z. B. Fahrradsattelstütze oder Cabrioverdeckgestänge