Faserverstärkte Verbundwerkstoffe bestehen aus Verstärkungsfasern, wie zum Beispiel Glas-, Carbon-, Aramid- oder Naturfasern, die in eine Polymermatrix eingebettet sind. Diese ersetzen in zunehmendem Maße traditionelle Werkstoffe in Hightech-Anwendungen wie im Leichtbau, in Windkraftanlagen und in der Luft- und Raumfahrt. Dank außergewöhnlicher Eigenschaften wie einer sehr guten Festigkeit und Steifigkeit werden aus Faserverbundwerkstoffen hoch belastbare Bauteile hergestellt. Neben dem Eigenschaftsprofil der Verstärkungsfasern bestimmt auch die Haftung zwischen den Fasern und der Matrix maßgeblich die mechanischen Eigenschaften des Werkstoffs. Nur mittels einer perfekt angepassten Faser-Matrix-Haftung (FMH) können Kräfte, die auf ein Bauteil wirken, optimal übertragen werden. Das macht die besondere Festigkeit von Faserverbundwerkstoffen aus.
Um ein vollständiges Eigenschaftsprofil von Verbundwerkstoffen zu erhalten, ist neben der Bestimmung der mechanischen Eigenschaften auch die Charakterisierung der FMH erforderlich. Nur aufgrund dieser Messgröße können Rückschlüsse auf den optimalen strukturellen Aufbau von Fasern gezogen werden. Für die gezielte Entwicklung von Faserpolymeren und Fasern ist ein Messverfahren zur FMH daher unerlässlich.