DGBM – Posterpreis

Poröse 3D-gedruckte Strukturen für Wirkstoffe freisetzende Systeme

Einmal im Jahr lädt die Deutsche Gesellschaft für Biomaterialien (DGBM) zur Jahrestagung ein, auf der die Mitglieder ihre aktuellen Forschungsprojekte im Bereich der Biomaterialen für medizinische Anwendungen diskutieren. Bereits 2020 sollte die Tagung in Stuttgart stattfinden, musste aber Pandemie- bedingt verschoben werden. Dieses Jahr nun konnte Tagungsleiter Prof. Dr. Michael Doser zumindest zu einem Online Meeting am 7. und 8. Oktober einladen. Mit Kolleginnen und Kollegen der Universitäten Stuttgart und Tübingen, der Hochschule Reutlingen und dem NMI hatte Michael Doser ein vielfältiges Programm zusammengestellt: dazu gehörten die Themen Biobasierte Materialien, Infektionsschutz, Regenerationsmedizin, Biofabrikation und Zell-Material-Interaktion. Bekannte Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler führten in Keynotes in die Themen ein: u.a. berichtete Tony Mikos aus Houston über die Möglichkeiten, im 3D-Druck, Zellträger für die Regenerationsmedizin „biomimetisch” anzupassen.

Dazu passten die drei Beiträge, mit denen sich die DITF an der Tagung beteiligten. Carsten Linti erläuterte in seinem Vortrag den neuen Ansatz der DITF, das 3D-Drucken in einer Anlage mit dem Schmelz-Elektrospinnen zu kombinieren. Dies ermöglicht gerade in der Regenerationsmedizin, unterschiedlich dichte und poröse Strukturen zu kombinieren und sie damit an die natürlichen Strukturen im Gewebe optimal anzupassen. 2 Medizintechnik-Studentinnen, Manuela Schön und Carla Siegle, konnten auf ihren Postern zeigen, dass es auch möglich ist, die 3D-gedruckten Strukturen mit einer Mikroporosität zu versehen. In diese Poren konnten Wirkstoffe in Hydrogelen eingelagert werden, die dann später gezielt freigesetzt werden, um die Heilungsprozesse zu steuern. Carla Siegle erhielt für ihren Beitrag einen Posterpreis der DGBM.

IHR ANSPRECHPARTNER

Dipl.-Ing. Carsten Linti

Leiter Technologiezentrum Biomedizintechnik

T +49 (0)711 93 40-365

Elektrogesponnene poröse Mikrofasern aus PA6/PEO (oben) und zeitabhängige HRP-Freisetzung aus beladenen Poren (unten)