Der digitale Wandel schreitet in der Bekleidungsindustrie immer weiter voran und bietet zahlreiche Potenziale – von der virtuellen Produktentwicklung bis hin zur unmittelbaren Einbindung des Kunden und des Einzelhandels. Insbesondere für KMU in der Branche stehen diesen Chancen jedoch auch viele Herausforderungen gegenüber: Individualisierung, Flexibilisierung und Nachhaltigkeit sind nur einige, die es zu bewältigen gilt. Auch ein stetig steigender Wettbewerb und Kostendruck machen den Einstieg in die Digitalisierung nicht einfacher. Mit Fokus auf den Kollektionsentwicklungs- und Produktionsprozess forschen die DITF an diesem Themenfeld.
Im Rahmen des AiF Forschungsvorhabens „Digitale Kollektionsentwicklung” wurde gezeigt, wie Bekleidungsunternehmen mit überschaubarem Aufwand diese Herausforderungen angehen und mit Hilfe einer sukzessiven Transformation die Digitalisierung realisieren können. Das Vorgehen wurde anhand von Fallbeispielen verschiedener Mitglieder des Projektbegleitenden Ausschusses erprobt, die in unterschiedlichen Produktgruppen tätig sind (Accessoires, Sport-, Arbeits- und Kinderbekleidung).
Hierbei wurden individuelle Potenzialanalysen unter Berücksichtigung eines parametrisierbaren Modells zur Berechnung von Material-, Personal- und Umweltkosten durchgeführt (MFCA – Materialflusskosten- rechnung). Dabei wurden einzelne Phasen entlang des Kollektionsentwicklungsprozesses und vorhandene Tools analysiert sowie geeignete Digitalisierungsszenarien definiert und mit dem Potenzial der Fallstudien gekoppelt. Die Ergebnisse helfen, die mit der Digitalisierung verbundenen Kosten, den Zeitaufwand aber auch den notwendigen Qualifikationsbedarf zu bewerten und bilden damit die Basis, um KMUs in der Bekleidungsbranche mit Hilfe einer schrittweisen Implementierung die Digitalisierung zu ermöglichen.