Die Wärme aus Abwasser stellt eine nachhaltige, langfristig sichere und regenerative Energiequelle dar. Das Wärmeangebot liegt ganzjährig vor und wird in seinen energetischen Potentialen bisher wenig genutzt. Dabei fallen jährlich ca. 5–6 Mrd. m³ Abwasser in Deutschland an. Würde man dem Abwasser nur etwa 3 Kelvin (K) Wärmeenergie entziehen, hätte das eine Wärmeausbeute von ca. 20 TWh für die jährlich anfallende Abwassermenge zur Folge. Mit dieser zur Verfügung stehenden Wärmeenergie könnte man rein rechnerisch mehr als 5 Prozent von allen Gebäuden in Deutschland umweltfreundlich beheizen.
Ziel des Vorhabens war die Entwicklung und Erprobung eines textilbasierten Wärmetauscherpaneels (WTP) zur Rückgewinnung von Energie aus Abwässern. Dies wird in die Abwasserkanalisation bei der Errichtung von Kanälen mit eingebaut oder bei einer Kanalsanierung, auch bei kleineren Querschnitten, eingezogen. Dieses Wärmetauscherpaneel besteht aus einem Abstandsgewirk, dessen offene Seiten flüssigkeitsdicht verschlossen werden. Im Abstandsgewirk fließt das Wärmeübertragungsmedium und nimmt die Wärme vom Abwasser auf. Dabei ermöglicht die besondere Gestaltung des Gewirks einen optimalen Wärmeübergang. Im Gegensatz zu auf dem Markt angebotenen Systemen leitet das textile Wärmetauscherpaneel aufgrund stark mikroturbulenter Strömungen bedeutend höhere Energiemengen in das das WTP durchfließende Fluid ab.